Wissenschaft
Die Abschaffung des Todes
Säkularistische Ewigkeiten vom 18. bis ins 21. Jahrhundert
Campus Historische Studien
Wissenschaft
Die Abschaffung des Todes
Säkularistische Ewigkeiten vom 18. bis ins 21. Jahrhundert
Campus Historische Studien
Stimmen zum Buch
Wolfgang Schmidbauer, Psychologie Heute, 11.04.2025
Florian Greiner, sehepunkte, 15.03.2025
Udo Grashoff, H-Soz-Kult, 27.11.2025
Über das Buch
In menschlichen Gesellschaften gilt der Leichnam als besonderer Körper. Das Weiterverfahren mit ihm folgte in Europa seit der Spätantike überwiegend christlichen Traditionen. Das bis dahin religiös besetzte Überdauern nach dem Tod erfuhr indes in den westlichen Modernen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert eine weltanschauliche Entzauberung: Vorwiegend männliche Akteure suchten dem Tod durch Technik, Medizin und Wissenschaft beizukommen und so eine innerweltliche Ewigkeit, zumindest aber Ordnung von und Kontrolle über Tod und Verfall zu schaffen. Carolin Kosuch erzählt eine neue Geschichte des Todes. Ihre Studie spannt den Bogen von der sich transnational entwickelnden Feuerbestattung des langen 19. Jahrhunderts bis hin zu Körperkonservierungsverfahren und zum Tod im Digitalen des 21. Jahrhunderts. Ganz besonders blickt sie dabei auf die Geschichte des Säkularismus, des Körpers, des Geschlechts und der Emotionen.
Stimmen zum Buch
Wolfgang Schmidbauer, Psychologie Heute, 11.04.2025
Ob Konservierung, Asche-Diamanten oder digitale Ewigkeit: Carolin Kosuch zeigt in ihrem Buch, wie Menschen seit Jahrhunderten Unsterblichkeit suchen [...] Kosuch hat eine Unmenge an Quellen verarbeitet, aber das Buch ist dank seines klaren Stils [...] gut lesbar. Es zeigt, dass nach der Fülle an frommen Bemühungen, den Menschen Erlösung und ewiges Leben auszumalen, aufgeklärte Säkularisten kaum weniger einfallsreich sind.
Florian Greiner, sehepunkte, 15.03.2025
In der Neueren und Neuesten Geschichte nimmt die Forschung zu Tod und Sterben neuerdings Fahrt auf. [...] Mittlerweile [...] sind Fragen des Umgangs mit Sterbenden und Toten oder der Trauerkultur als Sonden entdeckt worden, über die größere gesellschaftliche Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit in den Blick genommen werden können. Hier reiht sich die Göttinger Habilitationsschrift von Carolin Kosuch ein, die für einen langen Zeitraum – vom ausgehenden 18. bis ins 21. Jahrhundert hinein – mit einem sehr breiten geografischen Fokus auf die westliche Moderne untersucht, wie sich die säkulare Bewegung um eine ›Abschaffung des Todes‹ mühte.
Udo Grashoff, H-Soz-Kult, 27.11.2025
Insgesamt bietet die auch wegen ihrer Multiperspektivität faszinierende Studie zahlreiche aufschlussreiche Einsichten für ein differenziertes Verständnis säkularistischer Diskurse. Sie zeigt in historisch langer Perspektive, dass die Frage, ob und wie ein Weiterleben nach dem Tod möglich ist, eine zentrale Frage der Menschheit war und ist, und dass die Art und Weise, wie religiöse und säkulare Akteure darüber denken und sprechen, in mancher Hinsicht viel ähnlicher ist, als ihnen bewusst sein mag.
Tamar Kojman, Journal of Religious History, 2024
In summary, this book is a unique and valuable contribution to secularism studies and religious history that will also be of value to anyone with an interest in modern gender history, body culture, and history of emotions.
Marco Meriggi, Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, 105 (2025)
L’ampio affresco tracciato da Carolin Kosuch affronta un tema complesso e dai contorni mobili: quello del rapporto con l'aspirazione all’eternità elaborato dalla cultura di ispirazione secolaristica in Europa tra la metà del ’700 e i giorni nostri.












