Wissenschaft
Sozialdemokratie global
Willy Brandt und die Sozialistische Internationale in Lateinamerika
Willy Brandt – Studien und Dokumente
Wissenschaft
Sozialdemokratie global
Willy Brandt und die Sozialistische Internationale in Lateinamerika
Willy Brandt – Studien und Dokumente
Stimmen zum Buch
Christopher Seiberlich, h-soz-u-kult, 27.10.2022
Thomas Eikeles, Der Freitag, 10.02.2022
Valeska Hesse, IPG, Online-Journal der Friedrich-Ebert-Stiftung zur internationalen Politik, 08.02.2022
Über das Buch
Nach seinem Rücktritt als Kanzler 1974 dehnte Willy Brandt seine internationalen Aktivitäten stark aus. Sein Ziel war, die Sozialdemokratie zu einer globalen Kraft zu formen. In Portugal und Spanien engagierte er sich für die jungen Demokratien, als Präsident der Sozialistischen Internationale (SI) kümmerte er sich besonders um Lateinamerika. Bernd Rothers Buch, die erste Darstellung der Beziehungen zwischen den Reformkräften Europas und Lateinamerikas während der SI-Präsidentschaft von Willy Brandt (1976–1992), beschreibt, wie die SI dort zu einem wichtigen Faktor wurde, wie beunruhigt die USA von diesem neuen Global Player waren und wie Konflikte in El Salvador oder Nicaragua auf die deutsche Innenpolitik zurückwirkten.
Stimmen zum Buch
Christopher Seiberlich, h-soz-u-kult, 27.10.2022
Bernd Rother [hat] ein gehaltvolles und lesenswertes Buch vorgelegt, durch das sich der Formenwandel der internationalen Politik seit den 1970er-Jahren besser verstehen lässt.
Thomas Eikeles, Der Freitag, 10.02.2022
In seinem neuen Buch beschreibt der Historiker Bernd Rother, wie die internationale Öffnung der SI, vor allem nach Lateinamerika, sie zu einem neuartigen weltpolitischen Player machte. Diese erste Darstellung der Beziehungen zwischen Sozialdemokratie und Reformkräften Lateinamerikas und der Karibik gibt bisher weitgehend unbekannte Einblicke in deren Netzwerke und ihr Wirken.
Valeska Hesse, IPG, Online-Journal der Friedrich-Ebert-Stiftung zur internationalen Politik, 08.02.2022
In den Debatten um die großen Herausforderungen unserer Zeit sind internationale Parteiennetzwerke kaum sichtbar. Wer den aktuellen Zustand der Sozialistischen Internationale (SI) kennt, staunt nicht schlecht, wenn er in Bernd Rothers Buch (...) nachlesen kann, welche Rolle dieser Zusammenschluss von Parteien in den 1970er- und 1980er-Jahren im Weltgeschehen spielte, insbesondere in Lateinamerika.
Tim Niendorf, FAZ, 25.01.2022
Sozialistische Internationale, kurz SI genannt, das klingt nach etwas Großem. Tatsächlich aber war die Organisation in ihren frühen Jahren nach der Gründung 1951 nicht ganz so international, wie es ihr Name versprach, sondern sehr auf Europa, den Alten Kontinent, fokussiert. Allen voran Brandt wollte dies ändern, und die Idee einer weltweiten Vernetzung kam ihm schon Anfang der Siebzigerjahre, als die europäische Sozialdemokratie, wie es Rother gleich zu Beginn in seinem Buch hervorhebt, in voller Stärke war.
Prof. Dr. Christine Hatzky, Universität Hannover
Bernd Rothers Buch bietet die erste globalgeschichtliche Perspektive auf die Biographie Willy Brandts und seine Rolle als Präsident der Sozialistischen Internationale. Eine profunde Studie, die überraschende und faszinierende Einblicke in die Netzwerke zwischen den europäischen sozialdemokratischen Reformkräften und ihren Partnerorganisationen in Lateinamerika und der Karibik bietet. Der Schwerpunkt liegt auf dem revolutionären Zentralamerika der 1970er und 1980er Jahre, als die europäischen Sozialisten das Selbstbestimmungsrecht der kleinen Nationen gegenüber der US-Hegemonie unterstützten.
Stefan P. Nygård, Senior Researcher, University of Helsinki
Bernd Rother’s well-researched study is an engaging and lucid account of the efforts by social democratic leaders in the ›long 1970s‹ to carve out a social liberal alternative within the West to American hegemony. Highlighting the centrality of the dialogue between European and Latin American progressives in this period, the book can be warmly recommended to anyone with an interest in the global history of social democracy, transnational political networks, and political responses to the widening gap between North and South from decolonisation to the Third World debt crises.
Talbot Charles Imlay, Université Laval, Québec
Rooted in a vast multi-national research effort, Bernd Rother’s book examines the relations between European and Latin American socialists and socialist parties during Willy Brandt’s presidency of the Socialist International from the mid-1970s to the 1990s. The result is a fascinating study of efforts by an important element of the non-Communist Left to forge trans-regional ties at a time when international politics increasingly overran the confines of Cold War binaries. Rother’s book is a significant contribution not only to the history of twentieth-century socialism but also to the intertwined fields of international and global history.