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Wirtschaft und Gesellschaft

Gemeinsinn verleiht uns Macht

»Dacher Keltner verändert die Vorstellungen darüber, wie Macht und wie Ungleichheit funktionieren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis seine Ideen sich überall verbreiten. Und im Gegensatz zu anderen Psychologen, die ich kenne, ist er kein Spinner.« Michael Lewis, Autor von »The Big Short«

Das Machtverständnis unserer Kultur wurde nachhaltig von einer Person bestimmt: dem Florentiner Niccolò Machiavelli. Doch seit Machiavelli und der Renaissance hat sich das Zusammenleben in modernen Gesellschaften stark verändert. Die machiavellistische Definition von Macht hat ausgedient, sagt der namhafte amerikanische Psychologe Dacher Keltner. Seit über 20 Jahren betreibt Keltner Forschungen zu menschlichen Emotionen und deren Bedeutung innerhalb sozialer Gruppen. Seine These: Es sind nicht die Ellenbogen, es ist unser Gemeinsinn, der uns Macht verleiht!

Doch sobald wir Macht haben und ihren Verführungen erliegen, geht uns die soziale Kompetenz schnell wieder verloren. Wir alle sind Opfer dieses Macht-Paradoxes, sagt Keltner. Wenn unsere Macht und unser Einfluss zunehmen, versuchen wir, mit den besten Fähigkeiten, die unsere menschliche Natur zu bieten hat, etwas zu bewirken und etwas in der Welt zu verändern. Aber wir verlieren die Macht wieder aufgrund unserer schlimmsten Fähigkeit: In einer paradoxen Wende verleitet uns das Bewusstsein, über Macht und Privilegien zu verfügen, zu Machtmissbrauch.

Die Verführung der Macht hat zur Folge, dass wir gerade die Fähigkeiten wieder verlieren, die es uns in erster Linie ermöglicht haben, die Macht zu gewinnen. Machtmissbrauch kommt in jedem Winkel unseres sozialen Lebens vor: während wir beim Autofahren mit den PS protzen, grob sind, lügen, sexuelle Gewalt oder Gewalt gegenüber Minderheiten auszuüben und uns unethisch zu verhalten.Die Ballung von Machtmissbrauch führt zur Zerstörung der Vertrauensbasis, in der Familie zerfällt der Zusammenhalt, bei der Arbeit engagieren wir uns weniger, und letztlich zerreißt das Netz der Zivilgesellschaft. Erst wenn wir uns vor Augen führen, dass Macht in jeder Beziehung und jeder Interaktion eine Rolle spielt, lässt sich das Macht-Paradox auflösen. Damit die Guten nicht nur an die Macht kommen, sondern empathisch bleiben und sie behalten.

In seinem Buch »Das Macht-Paradox« zeigt uns Dacher Keltner, wie Machtverhältnisse unserer soziales Leben bestimmen. Für den Sozialpsychologen ist die Frage zentral, welchen Einfluss Macht auf unser persönliches und soziales Leben hat und wie Macht bei den sozialen Interaktionen entsteht. Keltners Buch ist eine revolutionäre neue positive Psychologie der Macht. Es inspiriert dazu, auf eine neue Weise über Macht nachzudenken und verborgene Muster des Zusammenlebens in der Gesellschaft und in persönlichen Beziehungen zu erkennen und besser zu verstehen.

 

Zum Autor

Dacher Keltner ist Professor für Psychologie an der University of California in Berkeley. Er zeigt in seinen Arbeiten, dass Menschen von Natur aus gut sind. Seit über 20 Jahren betreibt Keltner Forschungen zu positiven Emotionen und deren Rolle für den sozialen Zusammenhalt.

 

Zum Buch

 

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15.09.2016

Leben

Das Macht-Paradox
Das Macht-Paradox
Hardcover gebunden
22,95 € inkl. Mwst.