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»Ich sage, dass jeder gut reden kann. Und das glaube ich in der Tat.«

Isabell García weiß, wie man gut redet. Und sie verrät uns in ihrem Buch »Die Bessersprecher« die besten Tipps - garantiert ohne Schema F. Mit Garcías Ratgeber wird Rhetorik endlich authentisch.

Foto: Julia Grudda

In der Rhetorikwelt verselbständigen sich schlecht recherchierte Pseudo-Weisheiten: Verschränkte Arme signalisieren Desinteresse, gekreuzte Beine Antipathie ... Die meisten dieser Regeln verunsichern uns mehr, als sie uns beim Sprechen helfen. Warum halten sich diese Regeln dennoch so gut?

Isabell García: Weil sie auch Sicherheit geben. Wir wissen dadurch vermeintlich genau, was zu tun ist. Schwarz-weiß-Denken hilft. Im ersten Schritt. Vielleicht noch im zweiten, aber dann kommen wir irgendwann an der großen Grauzone nicht vorbei. Jeder Mensch ist anders, jede Situation ist anders und da hilft Schema F nicht weiter.

 

Können wir die altbekannten Rhetorik-Klischees nach Ihrem Buch getrost über Bord werfen?

Isabell García: Nein. Es gibt viele Regeln, die sehr sinnvoll sind. Und viele dieser Regeln hatten am Anfang mal einen großartigen Grundgedanken. Es gilt vielmehr zu schauen, welche Regeln zu Ihnen passen. An diesen bitte festhalten.

 


Sie sind der festen Überzeugung, dass jeder Mensch schon gut reden kann. Was raten Sie jemandem, der daran selbst nicht so Recht glaubt?

Isabell García: Wenn Sie kleine Kinder fragen, ob sie reden können, dann heben fast alle die Hände. Weil sie es ja können. Je älter wir werden, desto eher verbinden wir „gutes reden“ mit „perfektem reden“. Meines Erachtens hindert uns der Perfektionismus häufig sogar am guten Reden. Ich behaupte nicht, dass jeder ein Naturtalent ist und in jedem ein Wortakrobat steckt. Ich sage, dass jeder gut reden kann. Und das glaube ich in der Tat.



Sie bieten gut recherchierte Tipps aus der Praxis, die wirklich funktionieren. Das Wichtige daran: Es ist kein Einheitsbrei nach Schema F, sondern es handelt sich um individuelle Tipps, bei denen jeder seinen eigenen Weg finden darf. Wie könnte das zum Beispiel aussehen?


Isabell García: Sie beobachten sich selbst und finden heraus, wie Sie Ihre Hände beim Reden gerne halten. Manche lassen die Arme gerne fallen, manche verschränken sie gerne, manche bewegen die Hände ganz viel beim Reden. Wenn Sie all das bewusst einsetzen, wirkt es viel glaubwürdiger, als wenn Sie die Hände in Höhe der Gürtelschnalle ineinander verknoten, wenn Sie dies privat nie tun würden.  


Nennen Sie uns drei Dinge, mit denen Sie sich auf einen Vortrag vorbereiten?


Isabell García: Erstens: Welches Bild beziehungsweise welche Aussage sollen meine Zuhörer mitnehmen? Zweitens: Daraus bastle ich einen Ein- und Ausstieg. Drittens: Loslassen und Spaß haben

 

Isabel García gehört zu den führenden Kommunikationsexperten Deutschlands. Ihre Überzeugung: Gut reden kann jeder - wenn er seinen eigenen Weg findet. Die Autorin ist professionelle Sprecherin und Vortragsrednerin. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher und Hörbücher veröffentlicht. Isabel García betreibt die beliebte Podcast-Reihe "Gut reden kann jeder", die u. a. auf iTunes und youTube veröffentlicht wird.

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15.10.2018

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Die Bessersprecher
Die Bessersprecher
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