Wissenschaft
Stimmen zum Buch
Eva Fischer, Handelsblatt, 14.06.2018
Guido Tiemeyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.04.2018
Marcel Schütz, Soziologische Revue, 2019
Über das Buch
Professionell scheitern: Wenn Verwaltung zum Desaster wird
Bürgerinnen und Bürger demokratischer Rechtsstaaten vertrauen darauf, dass der Staat Gefahren für Leib und Leben rechtzeitig erkennt und abwendet. Versagen Staat und Verwaltung vor dieser Aufgabe, kommt es auf rigorose Ursachenanalyse und die Abschätzung allgemeiner Risikofaktoren an. Dem widmet sich dieses Buch am Beispiel von vier spektakulären Fällen. Es geht um den Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall 2006, die Loveparade- Katastrophe in Duisburg 2010, das Versagen der Hamburger Jugendbehörden bei der tödlichen Misshandlung eines Kindes 2013 und das Unvermögen der Polizei bei der Fahndung nach den NSU-Mördern in den Jahren 2000 bis 2007. Keine dieser Tragödien, so die Autoren, war unabwendbar, alle beruhten auf Fehleinschätzungen erkennbarer Risiken, die aufgrund von Kosteneinsparungen, Konfliktvermeidung, geringer Widerstandsfähigkeit möglicher Betroffener oder der Politisierung von Fachfragen vernachlässigt wurden. Das Buch verbindet diese Fallanalysen mit einem Plädoyer für eine neue Verantwortungsethik in der Verwaltung.
Stimmen zum Buch
Eva Fischer, Handelsblatt, 14.06.2018
Lehrreiches Buch, das sich akademisch präzise dem Phänomen annähert.
Guido Tiemeyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.04.2018
Die vier Fallstudien beeindrucken durch die empirische Exaktheit und nüchterne Analyse. […] Im Zentrum des Buches steht das Interesse der Verwaltungswissenschaftler nach Ursachenforschung für die Fehler der Verwaltung und das Bemühen, aus diesen Fehlern zu lernen. Gleichzeitig gelingt es ihnen, Verständnis für das für Außenstehende bisweilen umständliche Handeln von Verwaltung und den Akteuren in den Ämtern zu wecken.
Marcel Schütz, Soziologische Revue, 2019
Das Werk ist eingedenk der verarbeiteten internationalen Literatur sowie seiner beeindruckenden Tiefe und Dichte gleichermaßen für Forschung und Lehre zu beachten. Es darf bereits als kapitaler Schlüsseltext gelten, mit dem sich sowohl die Desorganisation von (Verwaltungs-)Organisationen als auch Ordnung und Stabilität derselben studieren lassen.
Detlef Sack, Politische Vierteljahresschrift, 28.10.2019
Das vorliegende Buch stellt eine herausragende Analyse der vier Fälle dar und ist auch für ein breiteres Publikum von Interesse. […] Es ist das Verdienst des großartigen Bandes eine bestimmte Aufgabe der Verwaltungswissenschaft klar zu betonen: Die Studie ist eine wissenschaftlich aufgeklärte und verantwortungsethische Untersuchung desjenigen Verwaltungsversagens, das existenzielle Folgen für die BürgerInnen hat.
Prof. Dr. jur. Klaus Schönenbroicher, Nordrhein-westfälische Verwaltungsblätter, 10.09.2018
Das Buch ist äußerst lesenswert und jedem Bediensteten oder Beschäftigtem des Öffentlichen Dienstes dringend zur Lektüre zu empfehlen. Die Ausführungen und Wertungen dürften schwer zu widerlegen sein.
Sven Kette, Soziopolis, 05.07.2018
Eine gleichermaßen gut informierte wie anregende Lektüre.
John Siegel, Der moderne Staat, 13.03.2019
Dieses Buch [ist] ausgesprochen wissens- und lesenswert: Erstens, weil die thick descriptions der vier Fallstudien für die Verwaltungswissenschaft und -praxis sehr anschaulich und lehrreich sind; zweitens, weil sich sonst kaum jemand die Mühe machen dürfte, die damit verbundene Menge an Material zu sichten und aufzubereiten – und damit einfacher zugänglich zu machen; und drittens, weil die Verfasser einen zweckmäßigen Analyserahmen entwickeln und auch konsequent anwenden, der hilfreich ist, die Komplexität der Vorkommnisse derart zu reduzieren, dass der Kern des jeweiligen Verwaltungsversagens deutlich und nachvollziehbar wird.