Jacob Appelbaum
Jacob Appelbaum ist Softwareentwickler, einer der Gründer des Hackerspace Noisebridge, Mitglied des Berliner Chaos Computer Clubs sowie Befürworter und Mitstreiter des TOR-Projekts, einem Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten, dass Nutzer vor Überwachung schützen und Internetzensur umgehen soll. Der Fokus seiner Arbeit lag im vergangenen Jahrzehnt auf der Unterstützung von Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten. Zu diesem Zweck veröffentlichte er neuartige Forschungsergebnisse aus den verschiedensten Disziplinen, von Computer-Forensik bis zur Anwendung von Cannabis als Arzneimittel. Appelbaum ist ein Idealist und glaubt daran, dass jeder das Recht hat, ohne Einschränkung zu lesen, was er möchte und frei seine Meinung zu sagen. Dagegen ist er erklärter Smartphoneskeptiker, denn er weiß um die technischen Überwachungsmöglichkeiten via Mobilfunkgeräte (für ihn nichts weniger als Spionagetechnik).
Als Julian Assange im Jahr 2010 nicht wie geplant zur Hackers on Planet Earth (H.O.P.E.)-Konferenz nach New York kommen konnte, weil seine Anwälte ihm von einer Reise in die Vereinigten Staaten abrieten, hielt Appelbaum an seiner Stelle eine Rede zu WikiLeaks. Seitdem sind Appelbaum, seine Freunde und Familie wiederholter Überwachung von Seiten der US-Regierung ausgesetzt. Sie wurden bei der Wiedereinreise in die USA verhört, umfangreichen Leibesvisitationen ausgesetzt, ihm wurde wiederholt von Vollzugsbeamten mit Gefängnis gedroht, Laptop und Smartphone beschlagnahmt. Außerdem forderte die US-Regierung gerichtlich (und erfolgreich!) die Herausgabe seiner Twitterdaten an. Appelbaum lässt sich von alledem nicht einschüchtern, er wehrt sich gegen die rechtlichen Schritte und kämpft weiterhin für die Freiheit des Wortes - und für Wikileaks.