Drei Fragen an: Werner Tiki Küstenmacher, der am 9. August seinen 70. Geburtstag feiert!
Das Team vom Campus Verlag wünscht dem großartigen Autor einen wundervollen Ehrentag.
Was wird einfacher, wenn man älter wird?
Werner Tiki Küstenmacher: Es gibt so vieles, was man nicht mehr muss. Das ist mein vorherrschendes simplify-Gefühl nach dem Überschreiten der Ruhestandsgrenze. Auch wenn es die bei mir nur teilweise gibt: Ich mache immer noch zusammen mit Dr. Ruth Drost-Hüttl den Beratungsbrief »simplify your life«. Für die interne Organisation der eines großen Unternehmens zeichne ich viele Limbis, und bei meinen Vorträgen lebt Limbi auch unverzagt weiter.
Sie schauen zurück: Was hätten Sie gern früher gewusst oder verstanden?
Werner Tiki Küstenmacher: Dieses Gefühl, etwas verpasst oder zu spät gecheckt zu haben, hatte ich eigentlich nie. Eher das coole Bewusstsein, vorne dabei zu sein. Das klingt jetzt etwas unbescheiden. Aber ich gehörte zu den ersten Kircheninsidern, die freche Bilderwitze über dieses Bodenpersonal Gottes veröffentlicht haben. Als die PC-Revolution losging, habe ich das Ur-Betriebssystem DOS mit dem Männchen MS-DOSe illustriert und erklärt. Und die simplify-Bewegung hätten der Campus Verlag und ich nicht besser timen können. Ich schaue also sehr dankbar zurück. Und sage vor allem: Danke, Campus!
Sie schauen nach vorn: Welches Thema inspiriert Sie gerade sehr?
Werner Tiki Küstenmacher: Momentan bin ich (wie viele andere) inspiriert und fasziniert von KI. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Konstrukteure dieser riesigen neuronalen Netzwerke selbst verblüfft, was für vernünftige Ergebnisse ihre Maschinen da fabrizieren – und manchmal Riesenblödsinn. Ich persönlich bekomme dadurch einen neuen Blick auf mein eigenes Gehirn. Vieles, was ich bisher für ach so intelligent an mir gehalten habe, können die Supersuchmaschinen besser. Anderes dagegen lerne ich an mir neu zu schätzen. »Zeichne mir einen treffenden Cartoon zum Thema Zeitmanagement« – da scheitern ChatGPT und Stable Diffusion kläglich. Deswegen ist mir für meine Zukunft als Zeichner und Schreiber nicht bange.
Vielen Dank für dieses Interview!
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