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»Erst durch Experten entsteht aus reiner Information wertvolles Wissen, das die Lebenswirklichkeit von Menschen verändern kann.« Oliver Pott

Oliver Pott, Digital-Gründer und SPIEGEL-Bestseller-Autor, erklärt in seinem aktuellen BUch, warum wir in Zeiten der Wissensexplosion starke Personenmarken brauchen – und wie Sie selbst eine werden. Im Interview gibt er einen Einblick in die Strategie hin zum zum Koryphäenstatus.

Das Wissen im Netz wächst. Das ist Segen und Fluch zugleich, es wird immer schwieriger, sich in diesem Dickicht noch zurecht zu finden. Sie sagen: Das ist die Chance für Personal Brands und damit auch für Menschen, die sich selbst als Personal Brands positionieren wollen. Warum?  

Oliver Pott: Heute entstehen 99,9 Prozent allen Wissens digital. Die Menschheit ertrinkt in den Ozeanen des Wissens, erzeugt durch sie selbst und die künstliche Intelligenz. Um allerdings das wirklich wichtige Wissen herauszufiltern und unser Leben damit zu verbessern, benötigen wir mehr denn je vertrauenswürdige Personen, die Wissen bewerten und uns eine ordnende, seriöse Hand anbieten. Und das ist für viele Expertinnen und Experten die Chance, sich selbst als Marke zu positionieren.

Menschen mit hochwertigen, vertrauenswürdigen Personal Brands und zugleich hohem Fachwissen können die Inhalte ihres Bereichs leicht konsumierbar machen und verständlich aufbereiten und sind daher sehr gefragt. Sie sind in Talkshows gesuchte Gesprächspartner, schreiben Bücher und werden als Autoritäten in ihrem Fachbereich wahrgenommen.

Erst durch Experten entsteht aus reiner Information wertvolles, hochwertiges Wissen, das die Lebenswirklichkeit von Menschen verändern kann.

 

In ihrem Buch geht es darum, dass die Reduktion von Wissen für Personal Brands nicht nur die Erfolgsaussichten erhöht, sondern auch das Einkommen steigert. Warum?

Oliver Pott: Es ist besser, viel von einem kleinen, spezialisierten Wissensgebiet zu verstehen, als wenig von einem umfassenden Thema. Es ist leichter, sich in einem Spezialgebiet als Nummer 1 zu etablieren als auf einem großen, das viele Experten bedienen.

Das gilt für die Landschaftsarchitektin, die sich auf die Auswahl der besten Fauna und Flora für die Ruhezone von Schwimmteichen spezialisiert hat, wie für den Anlageberater, der sich statt auf Aktienanlagen auf hochkomplexe Offshore-Finanzderivate ausgerichtet hat, damit er vermögende Klienten erreichen und hohe Honorare verlangen kann.

Die Devise lautet: Nicht mehr alles wissen, sondern einen besonderen Teil sehr gut!

 

Sie nennen das die One-Trick-Pony Methode, richtig?

Oliver Pott:Genau. Wofür steht Usain Bolt? Er ist einer der schnellsten Menschen der Welt und Olympiasieger. Woran ist er erkennbar? An seiner berühmten Geste. Wenn er sich als TV-Experte zeigt, kann er als Leuchtturm seiner Branche beispielsweise den nächsten olympischen 100-Meter-Lauf mit Autorität kommentieren. Sein Urteil werden die Zuschauer kaum anzweifeln.

Das heißt: Experten sind für ihre Zielgruppe nur dann ein wertvoller Orientierungspunkt, wenn sie aus der Masse an Informationen und möglichen Deutungsrichtungen einen festen Bezugspunkt für Transformationen des Kunden setzen. Jeder Leuchtturm funktioniert so, dass er an der gleichen Stelle steht und darüber hinaus ein dauerhaft erkennbares Zeichen gibt. Zweimal grün – drei Sekunden Pause – einmal weiß – vier Sekunden Pause – das ist das Lichtsignal eines spezifischen Leuchtturms. So wiedererkennbar, in ihrer Nische standorttreu und durch klare Inhalte und relevante Problemlösungen unterscheidbar sollten sich Experten positionieren.

 

Auch Google fördert Personal Brands mit einer speziellen Expertise, ist das richtig?

Oliver Pott: Absolut. Es kam einem Erdbeben gleich, als kein Geringerer als der Google-CEO Eric Schmidt persönlich erklärte: »Brands sind nicht das Problem, sondern die Lösung. Brands sortieren die Kloake aus.«

Starke Brands und Google stehen auf der gleichen Seite und sind von dieser Warte aus partnerschaftlich miteinander verbunden. Das ist eine große Chance für jeden Wissensanbieter. Denn es wird zunehmend leichter, die vorderen Seiten der Suchmaschinenergebnisse für ihre wichtigsten Themen zu besetzen, wenn sie eine gute Brand haben.

Qualitätssignale dafür sind etwa Berichterstattungen über sie und ihre Marke oder ihr Themenfeld in seriösen Medien. Oder ein eigener Wikipedia-Eintrag zu ihrer Person. Das Google-Geschäftsmodell wird seit einiger Zeit umgebaut; der Algorithmus trägt jetzt den Namen »Google EEAT« 

Früher wurden vor allem Inhalte herangezogen (der erste Buchstabe im »Google-EEAT« steht für Expertise), um auszuwählen, welche Websites die besonders gut sichtbaren und folglich wirkmächtigen ersten Plätze der Google-Suchergebnisse belegen.

Heute ist die Expertise eine Selbstverständlichkeit; ohne diese ist nicht nur der Aufbau einer Personal Brand wenig erfolgversprechend, sondern auch eine traffic-starke Google-Platzierung kaum realistisch. Die übrigen drei Buchstaben des »Google EEAT« Experience (Erfahrung), Authority (Autorität), Trust (Vertrauen) können allen voran von guten Brands geliefert werden.

Google hat also begonnen, vom Informationszeitalter auf das Zeitalter der Personal Brands umzustellen. Das wird diejenigen Menschen und Unternehmen zunehmend vor Probleme stellen, die noch im alten Zeitgeist verhaftet sind.

 

Für wen haben Sie ihr Buch vor allem geschrieben.

Oliver Pott: Hier bitte ergänzen: Vor allem Selbstständige, wie Berater, Coaches, Autoren oder Ärzte können von meinem Buch »Personal Brands« profitieren. All jene, die sich eine eigene Marke aufbauen möchten. Aber auch diejenigen, die im Unternehmen eine Nische besetzen wollen, werden im Buch wertvolle Tipps finden.

 

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30.08.2024

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