Jeden Tag treffen wir etwa 20000 Entscheidungen. Viele davon mehr oder weniger unbewusst. Warum fallen uns manche Entscheidungen hingegen so schwer?
Philip Meissner: Alltagsentscheidungen sind in der Regel kein Problem. Große Entscheidungen, wie ein Jobwechsel oder wichtige berufliche Entscheidungen fallen uns jedoch oft schwer. Sie haben große Auswirkungen auf unser Leben. Daher haben wir Angst, einen Fehler zu machen, Angst vor den Folgen der Entscheidung, Angst, uns festzulegen. Also schieben wir die Entscheidung so lange wie möglich vor uns her.
Sie sagen: Entscheiden kann man lernen. Sind dafür bestimmte Voraussetzungen nötig?
Philip Meissner: Nein! Um gute Entscheidungen zu treffen braucht man kein Talent. Vielmehr geht es darum, kleine und einfache Methoden anzuwenden und in den Entscheidungsprozess zu integrieren. So kann jeder schnell gute Entscheidungen treffen.
Welchen Fehler, den wir häufig während einer Entscheidungsfindung begehen, können wir sofort vermeiden?
Philip Meissner: Wir sollten die richtigen Menschen um Rat fragen. Oft fragen wir Kollegen und Freunde, ohne uns darüber Gedanken zu machen, ob Sie gute Ratgeber sind. Wir sollten diejenigen um Rat fragen, die das Problem vor dem wir stehen, bereits gelöst haben.
Ihr Buch bringt den Leser in sieben Schritten zur guten Entscheidung. Welche Leser haben Sie dabei besonders im Blick?
Philip Meissner: Das Buch richtet sich an alle, die gerne besser und einfacher entscheiden möchten. Besonders relevant sind diese Methoden für Menschen, die in ihrem Alltag viele Entscheidungen treffen, Manager oder Führungskräfte etwa.
Ist Ihre Methode bei privaten wie beruflichen Fragen gleichermaßen einsetzbar?
Philip Meissner: Ja! Die Methoden lassen sich gut für berufliche und private Fragen anwenden. Auch wer in seinem Privatleben vor wichtigen Entscheidungen steht, oder bei der nächsten großen Entscheidung leichter und schneller zum Ziel kommen möchte, kann die Methode gut anwenden.
Zum Autor
Philip Meissner leitet den Lehrstuhl für Strategisches Management und Entscheidungsfindung an der ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin, wo er den Einfluss von Wahrnehmungsverzerrern auf unser Handeln analysiert. Er forscht an der Schnittstelle von Psychologie und Strategie und entwickelt Methoden, um Entscheidungsprozesse zu verbessern.
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