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Leben

Vom Rotsehen, harten Verhandlungen und heißem Kaffee

Psychologieprofessorin Thalma Lobel entlarvt in ihrem Buch »Du denkst nicht mit dem Kopf allein« das geheime Eigenleben unserer Sinne.

Foto: Jonathan Bloom

Unser Leben ist ein Feuerwerk von Sinneseindrücken. Tag für Tag berühren wir Gegenstände unterschiedlicher Temperatur und Beschaffenheit, wir riechen angenehme und unangenehme Gerüche, wir sehen eine Flut von Farben und hören Geräusche – mal laut, mal leise. Die meisten dieser Sinneseindrücke nehmen wir bewusst wahr.

Aber auch unbewusst werden wir auf ganz erstaunliche Weise beeinflusst. Wir mögen vielleicht glauben, dass unser Denken und Handeln allein von unserem Willen gesteuert wird. In Wirklichkeit aber, wird es in hohem Maße von unseren Sinneseindrücken beeinflusst. Kaum wahrnehmbare Signale bestimmen darüber, ob wir gut schlafen, wie wir in einer Prüfung abschneiden, wir uns verlieben oder mit welchem Gefühl wir durch den Tag gehen.

Thalma Lobel, Psychologieprofessorin an der Universität Tel Aviv, nimmt uns in »Du denkst nicht mit dem Kopf allein. Vom geheimen Eigenleben unserer Sinne« mit auf einen Rundgang durch unsere Sinneswahrnehmungen und zeigt deren erstaunlichen Einfluss auf unser Denken, Fühlen und Handeln. Sie erklärt, warum Wärme freundlicher stimmt, eine schwere Bewerbungsmappe überzeugender wirkt, als eine leichte oder wie uns die Farbe Rot in Prüfungssituationen einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen kann.

Die verblüffenden Experimente zur Körperlichkeit des Denkens, die Lobel zusammengetragen hat, wurden von angesehenen Wissenschaftlern renommierter Universitäten durchgeführt. Durch ihr Buch können auch wir davon profitieren.

Eins ist klar: Nach diesem Buch, wird jeder, der in eine Verhandlung geht, eine heiße Tasse Kaffee ausschenken und sich über die Härte des Konferenzstuhls Gedanken machen. Das geheime Eigenleben unserer Sinne zu kennen, ist der erste Schritt, es für uns zu nutzen.

 

Zur Person:

Thalma Lobel, promovierte Psychologin und Professorin an der Universität Tel Aviv, forscht seit drei Jahrzehnten im Bereich der Verhaltens- und Geschlechterpsychologie. Ihr Buch zeigt erstmals die Verbindung zwischen externen sensorischen Einflüssen und unserem Handeln.

23.02.2015