Introversion hat viele Gesichter. Leise können abstrakte Denker sein, coole Tüftler, erfolgreiche Schüchterne oder zartbesaitete Feingeister. Dem trägt Doris Märtin mit dem IntroDNA©-Test Rechnung. Er ermittelt, ob ein leiser Mensch eher rational oder emotional gesteuert, eher kontaktsicher oder -unsicher ist. Je nachdem wo jemand zwischen diesen Polen steht, entspricht sein Verhalten eher dem von »Masterminds«, »Nerds«, »Supersensiblen« oder »Cocoonern«.
Bin ich »intro« und, wenn ja, welcher Typ?
Masterminds: die kühlen Lenker
M-Intros sind die besonnenen Lenker unter den Stillen – Denkertypen, die oft Führungspositionen bekleiden oder als graue Eminenz die Fäden ziehen. Auf Außenstehende wirken sie reflektiert, verlässlich und souverän. Ihre Schattenseite ist eine gewisse Distanziertheit, sie werden zuweilen als unterkühlt wahrgenommen. Besondere Stärke: Sie können scharf analysieren.
Ein typischer M-Intro ist Bundeskanzlerin Angela Merkel:
»Ich nehme mir genug Zeit, um mir eine Meinung zu bilden.«
Supersensible: die einfühlsamen Ästheten
In das Bewusstsein von S-Intros dringen überdurchschnittlich viele Signale und Informationen vor. Deshalb nehmen sie Schönes und Hässliches intensiver wahr als die Masse der Menschen. Haben Supersensible ihre Besonderheit erkannt, können sie ihr Anderssein besser wertschätzen und für sich arbeiten lassen. Besondere Stärke: Sie nehmen intuitiv wahr.
Ein typischer S-Intro ist der Strafverteidiger und Schriftsteller Ferdinand von Schirach:
»Unser Gehirn filtert das Überflüssige heraus, Wahrgenommenes wird gedämpft. Dieser Filter funktioniert bei mir offenbar nicht richtig.«
Cocooner: die unauffälligen Netten
C-Intros plagt die Angst, negativ beurteilt zu werden. Der Umgang mit fremden Menschen katapultiert sie deshalb aus der Komfortzone. Am wohlsten fühlen sie sich in der Harmonie vertrauter Beziehungen. Vielen Cocoonern merkt man die soziale Angst übrigens kaum an, häufig wirken sie gerade wegen ihrer Scheu besonders nett und vertrauenswürdig. Besondere Stärke: Sie geben alles.
Ein typischer C-Intro ist Yahoo-CEO Marissa Mayer:
»Ich bin schüchtern, aber das würde niemand glauben, weil ich mich hier wohlfühle. Eine Wohlfühlumgebung zu finden, hilft dabei, Scheu und Hemmungen zu überwinden.«
Nerds: die eigenbrötlerischen Genies
N-Intros denken streng logisch und bringen ihr Fachgebiet kompromisslos und manchmal fast obsessiv voran. Die Erfolgreichsten unter ihnen fallen als eine Art hochspezialisierte Avantgarde auf. Oft lernen sie erst in der zweiten Lebenshälfte, sich besser in andere Menschen einzufühlen. Sympathisch wirkt ein Hang zu Selbstironie und leisem Humor. Besondere Stärke: Sie denken quer und weiter.
Ein typischer N-Intro ist Microsoft-Gründer Bill Gates:
»Seid nett zu den Nerds, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ihr irgendwann für einen arbeitet.«
Den IntroDNA©-Test finden Sie in »Leise gewinnt. So verschaffen sich Introvertierte Gehör«, dem neuen Buch von Doris Märtin. Für jeden Verhaltensstil gibt es individuelle Stärken-Schwächen-Profile, einen Masterplan zur persönlichen Entwicklung und zahlreiche prominente Beispiele. Zu ihnen gehören US-Open-Sieger Martin Kaymer, Modedesignerin Gabriele Strehle und Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris.
Zur Person:
Dr. phil. Doris Märtin hat Sprachen und Literatur studiert und die Suche nach den passenden Worten zum Beruf gemacht. In ihren Büchern geht es um Sprache und Auftreten, das gute Leben und den reflektierten Umgang mit sich und anderen. Als Beraterin für Corporate Language unterstützt sie Unternehmen dabei, Kunden emotional intelligent anzusprechen. Die Kommunikationsexpertin ist systemischer Coach, Mitglied des Deutschen Knigge-Rats sowie als Rednerin und Impulsgeberin in den Medien präsent.
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