Wissenschaft
Rechtfertigung und Entlastung
Albert Speer in der Bundesrepublik
Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts
Wissenschaft
Rechtfertigung und Entlastung
Albert Speer in der Bundesrepublik
Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts
Stimmen zum Buch
Rainer Blasius, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.07.2016
Werner Bührer, Perspektiva, 01.02.2017
Heinrich Schwendemann, H-Soz-Kult, 30.11.2016
Über das Buch
Mit der Entlassung Albert Speers aus dem Spandauer Kriegsverbrechergefängnis am 1. Oktober 1966 beginnt eine der erstaunlichsten Geschichten der Nachkriegszeit: Bis zu seinem Tod am 1. September 1981 war der einstige Architekt und Rüstungsminister Hitlers ein Entlastungszeuge in der Bundesrepublik Deutschland und ein Zeitzeuge in der Welt. Seine »Erinnerungen« (1969) und seine »Spandauer Tagebücher « (1975) waren in den Medien und Buchhandlungen überragende Erfolge. In ihrer Studie untersucht Isabell Trommer die Wahrnehmung Speers in der deutschen Öffentlichkeit von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen dabei Rechtfertigungsdiskurse, die nicht nur den Umgang mit Speer selbst geprägt haben, sondern auch viel über das Verhältnis der Bundesrepublik zum Nationalsozialismus und die Grundzüge ihrer politischen Kultur verraten.
Stimmen zum Buch
Rainer Blasius, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.07.2016
Vortreffliche Studie über die wissenschaftliche und mediale Auseinandersetzung mit dem Star-Zeitzeugen.
Werner Bührer, Perspektiva, 01.02.2017
Die Arbeit überzeugt durch die minutiöse Rekonstruktion der Erklärungs- und Rechtfertigungsdiskurse, die eben nicht nur für einzelne Protagonisten wie Speer, sondern für die vielen Millionen ›Verstrickten‹ charakteristisch waren und noch immer sind, und deren Rückbindung an zeitgenössische Trends und Muster im Umgang mit der NS-Vergangenheit. Eine beeindruckende Leistung!
Heinrich Schwendemann, H-Soz-Kult, 30.11.2016
Trommer hat minutiös die Rezensionen zu Speers Erinnerungswerken gesichtet und die Elemente des Speer-Mythos herausgearbeitet. […] Der Nachweis, dass die spät einsetzende kritische Auseinandersetzung mit Albert Speer, einer der mächtigsten und skrupellosesten NS-Führungspersönlichkeiten, paradigmatisch den Umgang der deutschen Gesellschaft mit dem Nationalsozialismus widerspiegelt, ist Isabell Trommer gelungen.
Kurt Schilde, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 17.10.2017
Die differenziert argumentierende Publikation kann als ein vergangenheitspolitisches Standardwerk bezeichnet werden.
Harald Bergsdorf, Jahrbuch Extremismus & Demokratie, 22.01.2018
Am Beispiel Speers liefert Trommers Buch zum einen interessante Einsichten in Geschichte und politische Kultur der Bundesrepublik im Wandel der Zeit; zum anderen schafft es eine gute Grundlage für fortgesetzte Forschungen über Speers reale Rolle im Dritten Reich.
Klaus Kastner, Das Historisch-Politische Buch, 05.12.2016
Das Buch [ist] ein sehr gut gelungenes opus.
Philipp Stadelmaier, Süddeutsche Zeitung, 10.11.2021
Mittlerweile ist der Speer-Mythos, der sich in Deutschland lange gehalten hat, gründlich aufgearbeitet - zuletzt in den Arbeiten von Isabell Trommer, Magnus Brechtken oder Wolfgang Schroeter.