Wissenschaft
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Stimmen zum Buch
Tatjana Söding, kritisch-lesen.de, 11.07.2023
Marvin Bucka, Socialnet.de, 20.11.2023
Martin Hartmann, faz.net, 20.11.2023
Über das Buch
»Bürgerliche Kälte« bezeichnet eine Gefühlslage der Gegenwart, mit der sich Bürger:innen vor der Gewalt schützen, die sie selbst verursachen. Den Kolonialismus und die Philosophie der Aufklärung im Blick, legt Henrike Kohpeiß dar, wie sich rassistische Gefühlsstrukturen ausbilden. Dafür treten die klassischen, kritischen Texte von Adorno und Horkheimer in einen Dialog mit dem Feld der Black Studies und Denker:innen wie Saidiya Hartman, Fred Moten und Denise Ferreira da Silva. Diese beiden intellektuellen Traditionen verbindet die radikale Kritik an der kapitalistischen und kolonialen Einrichtung der Welt. Die Gewaltgeschichte des europäischen Kolonialismus wird so als Affekttheorie bürgerlicher Subjektivität gelesen, ihr wird jeder Anschein von Unschuld genommen.
Stimmen zum Buch
Tatjana Söding, kritisch-lesen.de, 11.07.2023
In ihrer brillanten Art, Texte der Frankfurter Schule und der Black Studies in einen Dialog zu bringen – die ansonsten allzu häufig in getrennte Sphären sortiert werden –, gelingt Kohpeiß eine dialektische und genealogische Glanzleistung.
Marvin Bucka, Socialnet.de, 20.11.2023
Mit ›Bürgerliche Kälte‹ analysiert Henrike Kohpeiß umfangreich und tiefgreifend, wie es eine kühle und indifferente affektive Struktur bürgerlichen Subjekten ermöglicht, sich mit der Gewalt zu arrangieren, die die bürgerliche Ordnung für all jene bedeutet, die zu dieser Ordnung nicht gezählt werden.
Martin Hartmann, faz.net, 20.11.2023
Henrike Kohpeiß widmet sich recht erbarmungslos Sozialtechniken der affektiven Abschottung.
Leo Schwarz, 54books.de, 14.09.2023
[…] Henrike Kohpeiß staunt darüber, ›wie erfolgreich die bürgerliche Gesellschaft ihr Überleben organisiert, obwohl ihre Überwindung politisch und kulturell geboten scheint‹
Jonas Bens, soziopolis.de, 02.05.2024
›Bürgerliche Kälte‹ ist ein [...] inspirierendes Buch, das überzeugende Brücken schlägt zwischen der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule, den Affekttheorien und den Theorien der Dekolonisierung und der Blackness. Die wissenschaftliche Analyse der Funktionsweise der Bourgeoisie ist aktueller denn je. Doch um sie durchzuführen, müssen [...] marxistische, feministische und dekoloniale Theorie miteinander [...] gelesen werden. Wie fruchtbar solche Grenzüberschreitungen sein können, zeigt Henrike Kohpeiß in sehr eindrücklicher Weise.