Wissenschaft
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Stimmen zum Buch
Mittelweg 36, 2/1996
Sabine Hering, Siegen.Sozial 2/1996
Oliver Sill, Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History, 2/1996
Über das Buch
Wie stellen Menschen die Ereignisse in ihrer Lebensgeschichte und der Geschichte ihrer Familie(n) dar, wenn sie davon erzählen? Wie stehen das Erzählen und das Erleben in der Gegenwart im Zusammenhang mit dem Erleben und dem Erzählen in der Vergangenheit? Dieses Buch beantwortet diese Fragen mit einer theoretisch-empirischen Untersuchung der gegenseitigen Wechselwirkungen von Erinnern, Erleben und der Präsentation des Erlebten zu verschiedenen Zeitpunkten eines Lebensverlaufs und der damit zusammenhängenden Verläufe der Kollektivgeschichten. Die Autorin greift in dieser mittlerweile klassischen Studie vor allem Ansätze der Phänomenologie sowie der Gestalttheorie auf – und in der Zeit seit der 1. Auflage (1995) zunehmend auch der Figurationssoziologie nach Norbert Elias. Die Neuausgabe enthält daher eine neue Einleitung und ein zusätzliches Kapitel zu dieser späteren Erweiterung ihres Ansatzes einer soziologischen Biographieforschung.
Stimmen zum Buch
Mittelweg 36, 2/1996
In ihrem Buch stellt Rosenthal Erzählungen mit Interviewpartnern aus ganz unterschiedlichen Lebenszusammenhängen und mit unterschiedlichen Themen vor. Dabei zeigte sich, dass Überlebende der Shoah weit stärker als weniger traumatisierte Interviewpartner auf detaillierte Nachfragen (in einer zweiten Interviewphase) angewiesen sind, um über belastende Erfahrungen sprechen zu können.
Sabine Hering, Siegen.Sozial 2/1996
Gabriele Rosenthal [...] verweist deshalb mit Nachdruck auf die heilende Wirkung biographischen Erzählens und versteht auch deutlich zu machen, welche methodischen Wege sinnvoll sind, soll die Würde der Befragten unantastbar bleiben.
Oliver Sill, Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History, 2/1996
Rosenthals sehr begrüßenswerte Ablehnung aller biographietheoretischen Ansätze, in denen umstandslos von der ezählten Lebensgeschichte auf die erlebte Lebensgeschichte geschlossen wird, und auch ihr wichtiger Hinweis auf die Differenz zwischen biographischen Evaluationen des Erzählers und der allein hermeneutisch erschließbaren Gesamtsicht [...] stellen [...] unverzichtbare Voraussetzungen dar für eine methodisch kontrollierte Beschäftigung mit narrativem Texten.