Über das Buch
In Anlehnung an die berühmte »Zeitschrift für Sozialforschung« (1932 – 1941) verfolgt auch ihre seit 2004 halbjährlich erscheinende Nachfolgerin »WestEnd« den Anspruch einer kritischen Gesellschaftsanalyse. Zur Veröffentlichung kommen Aufsätze und Essays aus Soziologie, Philosophie, politischer Theorie, Ästhetik, Geschichte, Entwicklungspsychologie, Rechtswissenschaft und politischer Ökonomie. Neben den Rubriken »Studien« und »Eingriffe« behandelt jedes Heft ein Schwerpunktthema.
Trotz eines weitgefächerten Pluralismus an methodischen Herangehensweisen haben die verschiedenen Ansätze qualitativer Sozialforschung der Anspruch, die soziale Wirklichkeit über die Erforschung der Perspektiven von sozialen Akteuren zu erschließen. Unter dem Stichwort »Akteure der Kritik« wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung der qualitativen Sozialforschung und vor allem den durch sie erhobenen Akteursperspektiven für die Sozial- und Gesellschaftskritik zukommt. Im Fokus der Beiträge stehen die sozialphilosophischen und methodologischen Grundlagen kritischer Sozialforschung, die unterschiedlichen methodischen Umgangsweisen mit den Akteursperspektiven, die Formen der Kritik, die sich aus diesen ergeben, und die Auswirkungen, die das institutionelle Gefüge der universitären Wissensproduktion auf unterschiedliche Formen kritischer Sozialforschung hat.
Inhalt:
Studien
Sabine Flick: Biografisierung als Doktrin. Der biografische Blick in der Psychotherapie
Carsten Ruhl: Zur gesellschaftlichen Lage der Architektur
Frithjof Nungesser: Das Fleischparadox. Zur soziokulturellen Genese eines moralischen Problems
Stichwort: Akteur_innen der Kritik. Hg. von Annette Hilscher, Felix Roßmeißl und irini Siouti
Annette Hilscher, Felix Roßmeißl und Irini Siouti: Einleitung. Kritik zwischen Rekonstruktion und Reflexivität
Robin Celikates: Die Macht der Kritik. Epistemische Asymmetrien, alternative Standpunkte und migrantische Praktiken
Sarah Speck: In Verteidigung der epistemischen Asymmetrie
Vanessa E. Thompson: Postkoloniale Ethnografie. Aus der Komfortzone in die Kontaktzone
Sarah Mühlbacher und Andreas Streinzer: Paternalismus, Pauschalisierung, Parteilichkeit. Drei Fallstricke kritischer Sozialforschung am Beispiel von Fridays for Future
Eingriffe
William E. Scheuermann: Honneths Rechtstheorie - ein Angriff aufs Recht?
Axel Honneth: Die Grenzen des Rechts. Replik auf William Scheuermann
Klaus Günther: Die Zukunft der Freiheit in smarten Ordnungen
Adam Tooze: Wie »Big Law« das große Geld macht. Zu Katharina Pistors »Der Code des Kapitals«
Mitteilungen aus dem IfS