Wissenschaft
Im Kampf gegen Nazideutschland
Die Berichte der Frankfurter Schule für den amerikanischen Geheimdienst 1943-1949
Wissenschaft
Im Kampf gegen Nazideutschland
Die Berichte der Frankfurter Schule für den amerikanischen Geheimdienst 1943-1949
Stimmen zum Buch
Robert Brammer, Deutschlandradio Kultur, 27.02.2016
Arnold Schmieder, socialnet.de, 18.04.2016
Matthias Becker, konkret, 24.02.2016
Über das Buch
Während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten Franz Neumann, Herbert Marcuse und Otto Kirchheimer, die in den 1930er Jahren vor der nationalsozialistischen Verfolgung ins Exil in die USA geflohen waren, für das Office of Strategic Services, den Vorläufer der CIA. Zwischen 1943 und 1949 versorgten sie die Amerikaner mit umfangreichen Dossiers über das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in der NS-Diktatur, über Hitlers Kriegsstrategien und die Rolle des Antisemitismus. Darüber hinaus entwarfen sie Pläne für den Wiederaufbau einer demokratischen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch des »Dritten Reichs«. So spielten sie bei der Entwicklung der alliierten Nachkriegspolitik, den Entnazifizierungsprogrammen und der Vorbereitung der Nürnberger Prozesse eine maßgebliche Rolle.
Stimmen zum Buch
Robert Brammer, Deutschlandradio Kultur, 27.02.2016
Ein Buch als eine Zeitkapsel - Texte, die das Deutschland der 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts lebendig werden lassen. [...] Die Texte - damals alle als ›geheim‹ klassifiziert - wirken auch heute, 75 Jahre nach dem sie verfasst wurden, noch ungemein gegenwärtig. Das Buch dringt wie eine Sonde in den nationalsozialistischen Alltag ein, und man fragt sich, woher die Autoren all ihre Informationen hatten und ist erstaunt, wie hellsichtig ihre Analysen damals waren.
Arnold Schmieder, socialnet.de, 18.04.2016
Wer nach Möglichkeiten emanzipatorischer Praxis sucht und zugleich wissen will, wie wir wurden, was wir sind, wer aus der Geschichte lernen will und deren Ballast im Hier und Heute zu überwinden trachtet, wer Theorie und vor allem Kritische Theorie dabei nicht als blutleer abtut, für den wird die Lektüre ein Gewinn sein.
Matthias Becker, konkret, 24.02.2016
Das umfangreiche und sorgfältig edierte Buch versammelt Berichte der Frankfurter Schule für den amerikanischen Geheimdienst und ordnet die Texte ihren jeweiligen Verfassern zu. [...] Aus heutiger Sicht beeindruckt, wie radikal die ›Neumann-Gruppe‹ die europäische Nachkriegsordnung umgestalten wollte.
Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 25.07.2016
Die Berichte sind faszinierende Beispiele einer Wissenschaft aus der Distanz.
Detlev Claussen, die tageszeitung, 12.03.2016
Die Ausgabe ›Im Kampf gegen Nazideutschland. Berichte für den amerikanischen Geheimdienst 1943–1949‹ schließt eine empfindliche Lücke. [...] Den Nachgeborenen wird Einblick gewährt in eine historisch einmalige Konstellation, als kritische Gesellschaftstheoretiker versuchten, einer Weltmacht zur Einsicht zu verhelfen.
durch staatliche Agenturen, wobei der Band sowohl nostalgisch-romantisierende Rückblicke einzelner beteiligter Personen als auch ideologisch durchtränkte Gerüchte über den angeblichen Ausverkauf der kritischen Theorie korrigiert. Darüber hinaus versammelt er bislang öffentlich unzugängliche Analysen prominenter Vertreter des Instituts für Sozialforschung.«, Moleskin Blues, 16.05.2016
›Im Kampf gegen Nazideutschland‹ bietet eine interessante Einsicht in die Indienstnahme sozialwissenschaftlicher Methoden und intellektueller »Ressourcen
Klaus-Dietmar Henke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.05.2016
Wo man die auf mehr als 700 Druckseiten entfalteten Expertisen auch aufschlägt, man liest sich fest. Mit ihrer enormen Sachkenntnis, ihrer analytischen Kraft und gedanklichen Klarheit bestehen sie durchweg.
Conrad Lay, SWR2 Die Buchkritik, 07.03.2016
für jeden, der sich für die Geschichte der Frankfurter Schule interessiert, eine aufregende Lektüre
Dieter Sattler, Jewish Voice from Germany, 02.07.2016
Die Analysen lesen sich spannend wie ein Krimi.
Eva-Maria Ziege, H-Soz-Kult, 01.12.2016
Mit Raffaele Laudanis Quellenedition liegt ein wichtiges Textkorpus vor, nicht nur für die Wissenschaftsgeschichte. Der Band ermöglicht den unverstellten Blick auf Wahrnehmungen der Zeit und den Stand der Analysen im ›Office of Strategic Services‹ durch Quellen, die für die Geschichte und Soziologie des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs zentral sind.